Tuesday, February 2, 2010

Glück

Frankfurt

Die Reise begann mit etwas Aufregung: der gebuchte Zug hielt nicht am heimatlichen Bahnhof. Mit halb erfrorenen Zehen rannten wir durch die Bahnhofshalle, um dem Zug per Auto am nächsten Bahnhof zuvorzukommen. Natürlich ein erfolgloser Versuch. Gerade noch konnte ich an der Auskunft durch die Tür schlüpfen, die Dame wollte gegen 17.30 Uhr die Schotten dicht machen, um Alternativzüge zu erkundigen. Der nächste Zubringer ginge erst in einer halben Stunde, somit war der ICE zum Flughafen verpasst.

Nach fast zwei Stunden sass ich dann endlich in einem Zug, um kurz darauf erneut beglückt zu werden. Quer über den Gang sass ein netter junger Mann, der beim Lesen vor sich hinbrabbelte. Kurze Zeit später offenbarte er seine Halluzinationen, als er sich mit imaginären Personen unterhielt. Bis dahin alles im Toleranzbereich. Dann kündigte er mit lautem Pochen auf den Klapptisch eine Ladung braunes Pulver an, welches er sich vor meinen erstaunten Augen in die Nase zog. Danach ging es fröhlich weiter. Der Mann griff zur Bibel und zitierte daraus lautstark. Das war zuviel! (Nicht wegen der Bibel, aber mir wurde ein bisschen mulmig.) Der Zug war schön leer, sodass ich mich kurzerhand umsetzte.

Zum zweiten Mal in meinem Leben habe ich mich am Frankfurter Flughafen verlaufen. Der Schilderwald verwirrt selbst den routiniertesten Globetrotter. Es war menschenleer und das Personal war durchgehend zuvorkommend. Selbst die Herren an der Sicherheitskontrolle scherzten mit mir. Ein paar Abschieds-Pluspunkte für Deutschland! An Bord des Fluges 2344 (meine Glückszahlen!) ging es gegen Mitternacht in Richtung Tropen.

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