Thursday, September 11, 2008

Under Construction

Ein ganzes Land im Umbau

Qatar scheint eine einzige Baustelle zu sein. Überhaupt tangieren wohl die Meisten das Baugewerbe. Die rund eine Million Einwohner bestehen zu 80% aus Ausländern, unter ihnen ein großer Anteil Inder. Die Kataris selbst verfügen über unvorstellbare Reichtümer - Quellen sind Erdöl und Erdgas. Das viele Geld wird wiederum strategisch in die Infrastruktur des Landes investiert. Es entsteht unter anderem ein neuer Flughafen, der zur internationalen Drehscheibe ausgebaut werden soll; eine 400 Hektar große künstliche Insel "The Pearl", auf der bald Wolkenkratzer stehen werden; eine 45 km lange Brücke, die Qatar mit Bahrain verbinden soll; es werden ganze Stadtteile aus dem kargen Boden gestampft. Die riesigen Bauprojekte werden von Ablegern westlicher Baufirmen ausgeführt, wodurch wiederum viele Expatriates aus Europa und Übersee in der Bauleitung beschäftigt sind und vorübergehend in Qatar eine zweite Heimat finden. Menschen aus Billiglohnländern, darunter viele Inder aus dem Bundesstaat Kerala, schuften für sehr geringe Stundenlöhne auf den unzähligen Baustellen Qatars.

Inmitten all der Buddelei liegt in alten Gemäuern der Zouk - der alte Basar, wo Händler vor allem Stoffe und Gewürze anbieten. In einem der vielen Lädchen geht ein Teppichweber seinem Handwerk nach. Durch die engen Gassen schieben die alten Männer Schubkarren gefüllt mit Waren. Es gibt viel zu entdecken, jedoch fühlt man sich als Europäer, vielleicht vor allem als Frau, immer sehr beobachtet. Anders auf dem Kamelbasar unter freiem Himmel außerhalb des Stadtzentrums - hier wird man freundlich begrüßt und kann nach Herzenslust fotografieren. Die Kamelhüter stammen aus arabischen Ländern und wohnen unter einfachsten Bedingungen direkt neben den Kamelgehegen. Ein Stück authentischer Orient ist zu spüren.



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